Einmal rund um die Ile d’Oléron

Veröffentlicht in: 2023, Reise, Summer 23 | 0

Wir erwachen auf dem herrlichen Stellplatz, auch am Morgen ist niemand da! Bevor es nach Royan geht, wollen wir zuerst auf die Ile d’Oléron zu fahren. Als erstes auf dem Weg besuchen wir Saintes und schlendern durch die am Sonntagmorgen leeren Gassen. Den obligaten Kaffee gibt es doch noch, das Frauen-WM-Spiel Schweiz gegen Neuseeland (0:0, Schweizerinnen qualifizieren sich als Gruppensiegerinnen für den WM-Achtelfinal) sehen wir in der Bar, zumindest ein paar Minuten. Dann fahren wir weiter.

Offensichtlich sind wir an diesem Sonntag nicht die Einzigen, die die Idee haben, auf die Insel zu fahren. Je näher wir der Ile d’Oléron kommen, desto dichter wird der Verkehr. In Marennes scheren wir aus. Die «Cité des Huîtres» in Marennes ist ein Reinfall, wenn man «nur schnell mal» da hin will. Es ist eine Tour auf die Austernfelder. Also wieder schön in den Verkehr einordnen, an vielen Hütten vorbei, die Austern verkaufen, über die grosse Brücke. Nach der Brücke biegen wir kurzentschlossen rechts ab, in der irrigen Meinung, den Massen zu entkommen. In «Le Château-d’Oléron» tanzt der Bär, alles ist verstopft, kein Parkplatz mehr frei, alle kleinen, malerischen Restaurants gut besucht. Also gehts weiter durch enge Gassen und Strassen. In Boyardville finden wir am Dorfeingang locker einen Parkplatz, in den Restaurants hats auch Platz, bis 13 Uhr, dann kommen die französischen Massen. Gut sind wir vorher da. Ich nehme, wie hier zu erwarten ist, Meeresfrüchte: Austern und «Moules au Curry et Coco». Überall werden Touren auf das gehypte «Fort Boyard» angeboten. Eine alte französische TV-Serie auf einem Fort aus früheren Zeiten.

Natürlich will der Leuchtturm «Phare de Chassiron» erkundet werden. Es stehen Massen an, um auf den Turm zu steigen. Wir lassen es und laufen an die Küste, sehen auf den Atlantik. Anschliessend gehts der Küste entlang, wo ich an einem Strand die Füsse ins kalte Wasser stelle, wieder zurück. Es wird langsam Zeit, sich Gedanken zum Übernachten zu machen. Es wird wohl nicht ohne Campingplatz gehen. Auf der Ile d’Oléron geht wild stehen eh nicht. Auf dem ersten angepeilten Campingplatz ist alles schon voll, «zum ersten Mal seit langem», wie uns der Herr an der Reception sagt. Generell hat die Region bislang keinen guten Sommer hinter sich. Das sagte auch der Chichi-Verkäufer am Leuchtturm. Letztes Jahr nach Corona war hervorragend, in diesem Jahr bleiben viele Leute aus. «Die fliegen wieder weiter weg», vermutet er, «oder das Wetter ist zu schlecht. Vielleicht beides.» Schwer zu glauben bei diesem dichten Verkehr auf der Insel.

Auf der Route zu einem markierten Stellplatz biege ich spontan von der Strasse ab, als ich des Schild «Camping Le Pacha» sehe. Und siehe da: Ein ruhiger Platz im Wald mit Pool für 21.44 €. Kann man nicht meckern. Der Stellplatz ohne irgendetwas wäre 15 € gewesen… Da gibts gleich einen Kir und einen Pineau als Belohnung nach dem herrlichen Bad im Pool. 😉

Atlantikküste am Phare de Chassiron 1
Atlantikküste beim Phare de Chassiron 2
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