Von Montag, 26. Mai bis Mittwoch, 28. Mai 2025
Nach zwei Nächten mit wenig Schlaf haben wir wieder einmal gut geschlafen. Es ist kühler und ruhig hier in den Bergen Kurdistans. Nur auf dem Hügel gegenüber brennt in der Jandarma-Station die ganze Nacht das Licht. Weiter geht es durchs Kurdistan, durch Berge und Schluchten. Wir sehen drei Schäfer, die ihre Schafe an einem Bach scheren, dort essen wir auch das Mittagessen. Bald erreichen wir Tatvan. An einer Kreuzung ist schon der Iran angegeben, wäre also nicht mehr weit…
Tatvan liegt am Vansee, dem grössten See der Türkei und gleichzeitig der grösste Sodasee der Welt. Wir parkieren unser WoMo an der Strasse und erkunden die Stadt zu Fuss. Als wir einen Tee trinken, werden wir von zwei jungen Männern angesprochen. Sie laden uns zum Tee ein. Wir reden ein bisschen, dann laufen wir ans Seeufer. Wir sehen schneebedeckte Berge. Der See liegt auf über 1600 m.ü.M. Bald fahren wir weiter und suchen einen Stellplatz. In Yelkenli Bucaği fahren wir eine sehr enge Strasse zu einer Landzunge. Einfach herrlich hier (siehe Drohnenvideo!). Mit dem Wasser des Sees wasche ich unsere Wäsche. Da hat es so viel Soda drin, da braucht es keine Seife mehr! Am Abend wird es ziemlich kühl hier. Wir geniessen dies nach der Hitze.
Ausgiebig frühstücken
So fahren wir am nächsten Morgen weiter nach Van. Dort angekommen, irren wir zuerst umher auf der Suche nach einem Stellplatz. Bei der Burg hätte es einen einigermassen passenden. Da er aber für den Moment zu weit von der Altstadt entfernt ist, fahre ich mitten in die Stadt. Ich finde trotz Verkehr einen Parkplatz an der Strasse, gut einen Kilometer vom Basar entfernt. Als erstes geniessen wir ein herrliches Kahvalti (Frühstück) um 12 Uhr. 22 Schalen mit Köstlichkeiten. Natürlich mögen wir nicht alles, es war lecker! Dann geht es durch den Basar. Bekannt ist der Käsebasar, wo lokaler Käse angeboten wird. Plötzlich kommt ein Sturm auf, alles wird eingesandet. Wir laufen zum WoMo zurück und fahren zur Burg. Aber irgendwie passt es uns hier nicht. Einige Autos stehen hier, überall werden die Picknicktische ausgepackt. Das verheisst wenig Ruhe in der Nacht. So fahren wir zu Manuel und Derya (@weltnomaden) etwa 35 Kilometer weit entfernt am Strand des Vansees. Die letzten 14 Kilometer sind über Staubstrasssen zu absolvieren. Wir kommen gut an und freuen uns, die beiden wieder zu sehen. Wir verbringen einen coolen Abend bei uns im WoMo.
Und erstens kommt es anders als man zweitens denkt
Am Morgen fahren die beiden früh los. Sie wollen heute zum Ararat fahren, etwa 180 Kilometer. Wir verabschieden uns und denken, die beiden so schnell nicht mehr zu sehen. Als wir abfahren wollen, checke ich noch kurz mein Handy. Und siehe da: Eine Sprachnachricht von Manuel ist drauf. Sie sind 50 Kilometer weit gekommen, dann gestrandet. «Motorschaden» ist die erste Analyse. Ob wir vorbeikommen könnten und sie nach Van abschleppen? Natürlich können wir und starten sofort. Nach fast einer Stunde kommen wir bei den beiden Pechvögeln an. Es ist ein Hin und Her mit der lokalen sowie der deutschen Garage. Wir bekochen die beiden. Unterdessen kommt der Service aus Van an. Die beiden Monteure machen nicht gerade den kompetentesten Eindruck. Aber Derya und Manuel sind (gut?) aufgehoben, wir können also weiterfahren.
Eigentlich hätten wir zum Amik Schloss am Vansee fahren wollen, doch wir sind jetzt schon zu weit gefahren, umkehren wollen wir auch nicht. So fahren wir weiter zu den Muradiye Wasserfällen. Wir haben kleine Erwartungen, doch die Fälle sind wunderbar, auch wenn sie nicht mehr all zu viel Wasser haben. So bleiben wir für eine Nacht hier.
Marie-Thérèse Maissen
Lieber Franz
Liebe Pia
Wirklich abenteuerlich, was ihr im Osten der Türkei alles erlebt! Die Frühstücksschälchen habe ich nachgezählt. Ich kam einfach nur auf 21 und nicht 22.🤭
Die Videos und die Drohnenvideos sind super! Herzlichen Dank,
Franz F. Feldmann
Liebe MT
Es freut uns wirklich sehr, dass du unserem Abenteuer so intensiv folgst! Wir haben in der Folge noch weitere Schälchen bekommen… 🤣😁