Von Donnerstag, 8.Mai bis Sonntag, 11. Mai 2025
Obwohl wir am Rand der Stadt Fethiye übernachtet haben und viel Verkehr rund um den Hafen herrscht, haben wir ruhig und gut geschlafen. Die Wildschweine sind tatsächlich gekommen, zwei Stunden früher als angekündigt. Schon witzig, wie diese Viecher mitten in der Stadt auf die Jagd nach Essen gehen. Sie haben bei den Containern sogar einen Fuchs vertrieben, der schleunigst das Weite gesucht hat. Diese Wildschweine sind harmlos für die Menschen, sie interessieren sich nur für das Futter, quietschen, scheissen den Platz voll und sind bald wieder weg.
Viele Schiffe
Am Morgen nehmen wir die Velos runter und fahren zu den Werften gleich neben uns. Schon irre, wie viele Boote und Yachten hier gepflegt und restauriert werden. Wir setzen uns in die Arbeiterkneipe, bestellen zuerst einen Çay, dann nehmen wir gleich das Mittagessen. Hier werden Hunderte von Portionen für die Arbeiter der Werft abgepackt. Dann geht es mit den Velos zu den Felsengräbern in Fethiye, die gut von aussen zu besichtigen sind. Sie sind im 4. Jahrhundert v. Chr. angelegt worden. Heute ist es zum ersten Mal so richtig sommerlich, bis 28° haben wir. Nach der langen Kälte wird es uns schon fast zu heiss.
Schildkröten und nette Ladies
Als wir zurückfahren, sehen wir am Strassenrand kleine Stände, wo Drinks und Essen angeboten wird. Gute Idee, hier anzuhalten und im Schatten die Gegend zu geniessen. Die beiden Ladies haben natürlich Freude, dass wir hier sind. Nach einer Weile fahren wir weiter und sehen an der Promenade, dass unter einer Brücke, wo ein Bach ins Meer fliesst, viele Meeresschildkröten die heruntergeschwemmten Pflanzen fressen. Ein cooles Schauspiel! Einen Beach zum Schwimmen finden wir hier nicht, so fahren wir wieder in die Altstadt, wo wir im Basar Tee (Granatapfel und Orangen) kaufen, den wir beim WoMo gleich ausprobieren. Wir sind auch heute auf die Wildschweine gespannt.
Diese kommen am Abend, heute etwas später. Dafür kommen ganz viele verschiedene Herden. Immer wieder grunzt und quietscht es rund um uns herum. Die ersten Wildschweine bekommen unsere verdorbenen Essensreste offeriert. Schnell ist alles weggeputzt!
Viel frisches Gemüse und Obst
Am Freitag ist Bauernmarkt in Fethiye. Den wollen wir uns nicht entgehen lassen. Mit den Velos fahren wir dort hin und sind überrascht, wie gross alles ist. Viel frisches Gemüse und Obst werden angeboten. Obwohl wir eigentlich schon fast alles haben, laufen wir schwer bepackt wieder aus dem Markt, nicht ohne vorher bei den alten Ladies Gözleme (Omelette) gegessen und Çay getrunken zu haben. Bald heisst es, von Fethiye Abschied zu nehmen.
Wir fahren wieder auf der D400 in Richtung Osten. Unterwegs halten wir an einem Strassenrestaurant an und wollen etwas essen. Nachdem wir die Bestellung aufgegeben haben, geht der Chef Holz hacken. Bald kommt Rauch aus der Küche. Der Herd muss also zuerst gestartet werden. Das Warten auf unser Essen versüsst ein kleines Katzenbaby, das zutraulich auf meinem Arm einschläft. Die Tochter will uns die Katze zur Adoption mitgeben. Wäre ja nett, aber nichts für das WoMo. Gerade jetzt, wo es langsam aber sicher ziemlich warm wird.
Myra von aussen
So fahren wir durch eine gebirgige Region, ehe die D400 zur wunderbaren Küstenstrasse mutiert. Die Ebenen sind mit Gewächshäusern zugepflastert. Es ist das Tomaten-Eldorado der Türkei. In Myra das gleiche Bild. Bei der antiken Stätte gibt es einen Gratisstellplatz. Die einzige Bedingung scheint zu sein, für 50 Lira (ca. 1 Franken) einen frisch gepressten Orangensaft zu trinken. So sei es! Wir laufen zur antiken Stätte rüber. Der Eintritt kostet 13 Euro, was uns ziemlich viel erscheint. Felsengräber haben wir bereits gestern in Fethiye gesehen, Amphitheater und Akropolis kennen wir bereits schon fast zur Genüge. Also schauen wir nur von aussen, man sieht ja fast alles. Wir laufen um die Anlage herum und klettern durch alte Gewächshäuser. Viel näher an die Felsengräber kommt man auch nach bezahlten 13€ nicht… 😇😂😜
Von hier kommt Nikolaus
Am Morgen machen wir einen kleinen Abstecher zur Nikolaus Kirche. Von hier soll der wahre Samichlaus kommen. Wir sparen uns die 13€ Eintritt. Viele Souvenirshops verkaufen vor allem für russische Touristen allerlei Nepp. So sind wir bald wieder auf der D400 in Richtung Osten der malerischen Küste entlang. Am Mittag halten wir in einer Bucht, was ich natürlich zum Schwimmen im nun schon recht warmen Mittelmeer nutze. Unser Ziel sind die brennenden Berge in Chimaera Yanartaş. Wir fahren nicht zum normalen Eingang, sondern finden einen ruhigen Stellplatz westlich des Berges fast direkt an einem kühlen Bach, den wir später noch benutzen werden.
Brennender Berg
Zuerst läuft Pia den kleinen, steilen Weg hoch und schaut, wohin es führt. Ich lege mich an einen Liegetisch mitten im Bach und geniesse die Ruhe. Das dazugehörige Restaurant scheint geschlossen zu sein. Auf jeden Fall will niemand mich bedienen. Als Pia zurück ist, essen wir etwas Kleines und gehen dann zu den Feuern hoch. Der steile Aufstieg durch den Wald ist schön, aber ziemlich schweisstreibend. Vom Haupteingang wäre es wohl kürzer gewesen. Dafür zahlen wir keinen Eintritt. Nach gut einer halben Stunde kommen wir bei den unteren Feuern an, laufen aber nochmals gut 20 Minuten bis ganz nach oben, wo es weitere Feuer hat. Diese Feuer scheinen von ausströmendem Erdgas gefüttert zu werden. Nach Sonnenuntergang steigen wir den rutschigen Weg zu den unteren Feuern ab und bleiben bis zur blauen Stunde. Viele russische Touristen hat es auch hier. Bevor es ganz dunkel wird, suchen wir den Weg zurück, den Berg runter. Bald müssen wir die Stirnlampe anzünden, damit wir uns im Gestrüpp nicht verlaufen. Ohne Unfall kommen wir unten an. Ich stelle mich total verschwitzt sofort unter den kühlenden Wasserstrahl im Bach. Herrlich, so zu duschen. Die Nacht ist ruhig.
Moloch Antalya umfahren
So geht es am Morgen wieder steil zur D400 hinauf. Wir wollen Antalya umfahren. Kurz vor der Touristenstadt finden wir einen Parkplatz am Strand. Ich bade wieder, dann kochen und essen wir. Die Weiterfahrt gestaltet sich durch Antalya ziemlich schwierig, da es enorm viel Verkehr hat. So bin ich froh, als wir nach über einer Stunde aus Antalya raus sind. Die Gegend lädt nicht zum Verweilen ein. Wieder hat es viele Gewächshäuser, zuerst mit Tomaten, dann mit Bananen.
Kurz vor Manavgat finden wir einen Stellplatz am Gündoğdu Halk Strand. Hier ist Beach-Halligalli, natürlich spricht man hier fast ausschliesslich russisch. Das Meer ist nun schon wunderbar warm, ich geniesse es, schön lange drinzubleiben. Am Abend kommt ein deutsch/türkischer Motorradfahrer beim Stellplatz vorbei und ist vom WoMo begeistert. Kaum ist er weg, besucht uns ein Schweizer Paar, das sein Wohnmobil deponiert hat und 20 Tage in einem Hotel bleibt. Als es dunkel ist, fährt die Polizei mit Blaulicht an uns vorbei. Unsere Anwesenheit scheint sie nicht zu stören.
Ines Palm
Hallo,Ihr Beiden , ich genieße Eure Berichte und die tollen Aufnahmen und fühle mich dabei . Die Katze hätte ich genommen
Franz Feldmann
Ja, die Katze war ja sehr süss. Aber bei der zu erwartenden Hitze im WoMo keine gute Idee… 😉 Lieber Gruss
Marie-Thérèse Maissen
Lieber Franz
Liebe Pia
Vielen Dank für den tollen Report der vergangenen Tage! Einmal mehr sehr schöne Bilder, die das Erzählte nochmals vergegenwärtigen.
Neu war für mich, dass es in dieser Gegend so viele Felsengräber (ähnlich wie in Petra) gibt und auch die Erdgasfeuer kannte ich nicht.
Marie-Thérèse