Nach Kavala schliesst sich der Kreis

Veröffentlicht in: 2025, Reise | 1

Von Montag, 14. April bis Mittwoch, 16. April 2025

Die Nacht bei Apostel Paulus verläuft ruhig, am Morgen sind die beiden hungrigen Hunde natürlich wieder da und kriegen ihre Leckerli. Entlang der Küstenstrasse wollen wir in Richtung Kavala fahren. Gleich zu Beginn werden wir in Asprovalta von einem Markt direkt am Strand überrascht. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. T-Shirts, Crocks und Oliven sind die (günstige) Ausbeute. Bei Amphipolis parkieren wir beim grossen, steinernen Löwen und kochen das Mittagessen. Es ist die erste grosse Statue, die wir hier in Griechenland sehen, die auch einen Kopf hat! Rundum wachsen wieder viele wilde Spargeln.

So geht es weiter der Küste entlang auf der Route 2, die eigentlich nicht für Fahrzeuge über 3,5t zugelassen ist. Aber das sind wir uns langsam in Griechenland gewohnt, einfach nicht beeindrucken lassen, zumal ja andere LKWs auch hier fahren. Nicht nur in dieser Region fällt einmal mehr auf, dass praktisch alle Verkehrsschilder teilweise bis zur Unkenntlichkeit verschmiert sind. Keine Ahnung, was die Griechen da reitet. In Megas Alexandros (Alexander der Grosse) finden wir bald einen Stellplatz direkt am Meer. Die Strasse nebenan scheint ruhig zu sein. Leider macht das Wetter noch immer nicht so richtig auf sommerlich. Es ist immer noch recht kühl und wolkig. Die Meteo-App vertröstet uns jeden Tag auf den nächsten. So warten wir halt noch ein bisschen länger und sparen die Sonnencrème. 😜🙈

Viele Steinhaufen
Wir haben gut geschlafen, es war eine ruhige Nacht. So fahren wir dem Meer entlang nach Kavala. Kurz nach der Abfahrt steht der byzantinische Turm von Apollonia, den wir natürlich besuchen und die Aussicht auf die Küste geniessen. Hier und auch an den anderen Orten heute hat es viele Katzen. Die Weibchen sind fast alle hochschwanger. An streunenden Katzen wird es auch in Zukunft in Griechenland nicht mangeln. Nachdem wir wenige Minuten gefahren sind, sehen wir auf einem Hügel die nächste Burg. Also nichts wie hin. Es ist die Burg von Nea Peramos. Kurz vor dem Ziel ist die Strasse gesperrt, das Schild weist uns wieder dorthin zurück, wo wir hergekommen sind. So parkiere ich kurzerhand das WoMo am Strassenrand und wir laufen auf den Hügel. Oben angekommen, ist natürlich geschlossen. Zwei Albaner mähen das Gras. Wir steigen über den Zaun und die kleine Mauer und sind mitten auf der Anlage. Alles kein Problem. Einer der Gärtner kommt zu uns und erzählt ein bisschen von seinem Leben und seinen Plänen. Wir bleiben die einzigen Besucher hier.

So geht es nach Kavala. Kurz vor der Stadt parkieren und essen wir, dann finden wir nach der Stadtdurchfahrt einen Stellplatz bei einem kleinen Hafen. Nun heisst es, zu Fuss über zwei Hügel in die Innenstadt zu kommen. Wir schauen uns das Aquädukt an, ehe wir zur Burg hochlaufen, von wo man eine schöne Aussicht auf die Stadt hat. Kavala wird seinem Namen «Blaue Stadt» heute nicht gerecht. Weder der Himmel noch das sonst türkisblaue Meer zeigen sich farbig, es ist eher grau heute. Nach einem Besuch in einer Konditorei mit Kaffee geht es wieder zu Fuss zurück. Liebe auf den ersten Blick könnte man unsere Beziehung zu Kavala wohl nicht nennen. Man muss die schönen Orte suchen, so finden wir doch den einen oder anderen attraktiven Flecken.

Heldin des Tages
Heute geht es in Richtung Xanthi. Damit schliesst sich der Kreis für uns in Griechenland. Unterwegs sehe ich eine BP-Tankstelle. Als wir daran vorbeifahren, habe ich das Gefühl, dass wir dort unsere leere Gasflasche füllen lassen können. So drehe ich um und spreche die Frau an der Kasse an. «Wollen Sie die Heldin des Tages werden? Können Sie meine Schweizer Gasflasche füllen?» Sie sagt, ich solle ihr die Flasche zeigen. «Ja, die kann ich füllen», erwidert sie zu unserer Erleichterung. Schnell hat sie 20 Liter Gas in der Flasche und ist damit unsere Heldin des Tages.

Der Kreis schliesst sich
So kommen wir bald in Xanthi an, wo sich für uns der Kreis in Griechenland schliesst. Vor 110 Tagen waren wir schon einmal hier und haben uns in der Altstadt verfahren. Heute geht alles gut. Wir laufen zu einer Wäscherei und finden unterwegs einen brandneuen Waschsalon. Die Maschinen funktionieren somit tipp-topp. In einer Stunde und für 9€ ist die Wäsche wieder sauber und trocken. Eine Frau (Eva) bittet mich um Hilfe. Sie ist offensichtlich zum ersten Mal mit dem Problem Waschmaschine konfrontiert und froh um meine Hilfe. In einer schönen Taverne gibt es riesige Portionen, dann laufen wir noch ein bisschen durch die Altstadt. Endlich wird es im Verlauf des Tages etwas wärmer.

So suchen wir einen Stellplatz im Nestos Delta und werden an der Küste fündig. Wir laufen durch den Pinienwald, wo einmal mehr ein Lost Place steht, verlassene Gebäude. Kurz nachdem wir wieder zurück sind, fährt ein deutsches ExMo auf den Platz. Es sind Peter und Marion, die schon seit 2018 mit einem Magirus 110-16 auf Achse sind. Kurze Zeit später setzen sie sich zu uns an den Tisch, aber nicht lange. Endlich ist schönes Wetter, aber die Mücken haben dies leider auch bemerkt. Eine riesige Wolke dieser schrecklichen Blutsauger macht sich über uns her. Es hat auch etwas Gutes. Zwei bulgarische Wohnmobile, die sich direkt neben uns gestellt haben, fahren bald wieder weg. «Problem with the moskitoes», ruft einer nur. Wir flüchten ins WoMo-Innere.

Asprovalta

Amphipolis

Kavala

Xanthi

  1. Marie-Thérèse Maissen

    Der Aquädukt von Kavala ist einmalig! Danke für die tollen Bilder.

    Gruss MT

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