Bulgariens Küste entlang nach Nessebar

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Von Mittwoch, 18. Dezember bis Donnerstag, 19. Dezember 2024

Ein wunderbarer Sonnenaufgang weckt mich. Nach dem Morgenkaffee geht es durch die Stadt zur Gasauffüllanlage. Zu meinem Erstaunen zuckt der Mann am Empfang mit keiner Wimper, als er meine Schweizer Gasflasche sieht. «Yes, we can fill it», sagt er auf meine entsprechende Frage. Und ich dachte schon, das könnte megakompliziert werden, die leere Gasflasche zu ersetzen. Manchmal ist das Leben auch ganz einfach. Nach wenigen Minuten können wir auf der E87 in Richtung Süden weiterfahren. Zuerst ist es eine Autobahn, dann durch die Berge wird es ruppig, manchmal steil. Von Meereshöhe geht es bis zu 450 m.ü.M. und das immer wieder. Aber wir meistern das. In Byala besuchen wir die Festung St. Atanas. Es ist eine römische Siedlung, die 614 n.Chr. erobert, zerstört und dann aufgegeben worden ist. Heute sieht man viele Amphoren im Boden stecken, teils restauriert, teils im originalen Zustand. Wir sind wohl die einzigen Besucher heute, die bei den zwei Kassenfrauen 10 Lev ( 5 Franken) Eintritt bezahlen. Ich gehe schon wieder als Rentner durch. Wir kochen gleich dort und füllen am Brunnen nochmals die Wassertanks voll. Dann geht es in Richtung Burgas, welches wir heute aber nicht mehr erreichen.

Über 1000 Jahre Geschichte und viele Sardinen
In Nessebar lockt eine byzantinische Altstadt. Es sei eine der schönsten Altstädte Bulgariens, viele Holzhäuser stehen hier. Wir parkieren auf dem grossen Parkplatz der Stadt direkt am Meer. Zu dieser Jahreszeit kostet es auch nichts. Dann laufen wir durch das Städtchen, geniessen ein Bier am Meer. Es sieht hier schon richtig nach Ferien in Griechenland aus.

Am Hafen beobachten wir, wie die Fischer tonnenweise Sardinen aus ihren Schiffen ausladen, diese teilweise gleich an die Bevölkerung verkaufen. Der Rest wird in LKWs verladen. Der Sonnenuntergang bringt uns erst recht in Ferienstimmung.

Heute Donnerstag entschliessen wir uns, in Nessebar zu bleiben. Die Nacht auf dem grossen, leeren Parkplatz war ruhig. Es haben keine Poser-Rennen stattgefunden. Wir laufen zum Hafen und durch die Altstadt. 40 Kirchen oder deren Ruinen aus der Zeit ab 500 n.Chr. stehen hier fast Tür an Tür. Natürlich hat es auch viele Restaurants und Souvenirläden, die aber praktisch alle zu dieser Jahreszeit geschlossen sind. Im Hafen sehen wir ein Schweizer LKW-WoMo, etwas kleiner als unseres (Blåbär) mit Schwyzer Kennzeichen. Wir treffen die Familie aus Bonstetten beim Ausladen der Fische, die bislang eine ähnliche Route wie wir gefahren sind. Sie wollen zu Weihnachten in Istanbul sein und dann die Türkei erkunden.

Zum Mittagessen möchte ich Fisch essen, da wir ja direkt an einem Hafen stehen. Im ersten Restaurant wollen sie nicht, dass wir mit Karte bezahlen. Wir werden im Hafen fündig. Leider darf hier überall geraucht werden, so auch in diesem Restaurant. Der Seabass ist gut, Pias Salat schmeckt auch.

Tote Hose an der Küste
Anschliessend gehts mit dem Velo über den Damm zurück aufs Festland. Wir fahren über 10 Kilometer entlang der Sunny Beach und dann wieder zurück. Ein Hotelkomplex reiht sich an den anderen. Aber auch hier ist momentan alles geschlossen und tot. Im Sommer müssen sich hier riesige Menschenmassen durch die Flaniermeilen und in den Hotels tummeln. Da möchten wir wohl nicht hier sein 🙀🙈. Wir bleiben also noch einmal eine Nacht hier. Auf dem Parkplatz steht noch ein deutsches WoMo. Zwei Italiener, die darin in München seit 2022 gewohnt haben, sind auch hier. An diesem Wochenende soll ein Halbmarathon stattfinden. Er rennt auch. Gut sind wir dann nicht mehr hier! Morgen planen wir, in Richtung Burgas zu fahren, ist nicht weit weg von Nessebar..

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