Von Freitag, 2. Mai bis Sonntag, 4. Mai 2025
«Was macht ihr denn ausgerechnet in Tavas?», fragt Neriman ganz erstaunt. Die junge Frau arbeitet in einer Konditorei in Tavas, nicht weit weg von unserem Stellplatz der letzten beiden Tage. «Tee trinken», ist meine lapidare Antwort. Sie findet heraus, dass ich gestern Geburtstag gehabt habe und kommt mit einem Schokolade-Eclair und kleiner Kerze an unseren Tisch. Absoluter Hammer, das mitten irgendwo in der Türkei. Auch ist der Tee gratis, was ebenso bemerkenswert ist, haben wir doch nichts Anderes konsumiert. Schon als wir angekommen sind, sind wir von einer Gruppe Jugendlicher gleich neben dem Stadion in Beschlag genommen worden. Sie fragen uns aus, wollen vieles wissen. Sie proben mit ihren Instrumenten für den Auftritt am 19. Mai, am Tag wo Atatürk in Samsun gelandet ist. Im Stadion schauen wir kurz vorbei, wo die Mädchen mit ihren Trommeln am Proben sind. Einige sind ganz rhythmus- und talentbefreit… 🤣😜😩
Als wir weiterfahren, kommen wir an einem 5M-Migros vorbei. Wir kaufen ein und essen gleich dort. Leider sind es nicht die originalen Schweizer M-Produkte. Es scheint uns, dass Migros in der Türkei eher ein gehobeneres Preisniveau hat als vergleichsweise die kleinen Läden.
Wunderbarer Platz zum Bleiben
Über wortwörtlich Berg und Tal geht es nach Marmaris, das wir auch endlich erreichen. Leider nicht bei eitel Sonnenschein, der lässt noch etwas auf sich warten. Beim Stellplatz etwas ausserhalb Marmaris angekommen, scheint die Sonne, es windet am Meer etwas. Ich gehe baden, Pia wie immer laufen. Am frühen Abend kommt eine Gruppe Männer aus Konya vorbei. Sie arbeiten im City Center. Hamza gibt mir seine Kontaktdaten. Sollten wir etwas brauchen, dürfen wir ihn gerne anrufen.
Am Morgen weckt uns die Sonne, es weht noch kein Wind. Einfach herrlich, endlich im Freien frühstücken zu können. Ich geniesse ein erfrischendes Bad im Meer. Mit der Drohne halte ich den wunderbaren Stellplatz fest, dann geht es mit den Velos der Küste entlang bis nach Amazon. Ein versteckter, paradiesischer Platz. Allerdings ist der Weg dorthin nicht ganz einfach. Nach den vielen Regenfällen ist der Dreck der Strasse tief und aufgeweicht. Wir werden von Khan empfangen. Er führt mit seiner Familie eine kleine Lodge. Er gibt uns den Tipp, im Herbst mit der Fähre von Izmir nach Chios zu fahren, das würden sie auch immer machen und dort überwintern. Nach der Rückkehr geniessen wir die schöne Aussicht, bis ein Gewitter kommt.
Wilde Pferde und Esel
Als ich am Morgen aufstehe und die Türe öffne, stehen drei wilde Pferde gleich neben uns. Auch heute lädt das Meer wieder zu einem Frühstücksbad ein. Nach dem Frühstück fahren wir weiter nach Datça. Unterwegs sehen wir mehrere wilde Esel (ja, vier-, nicht zweibeinige😜🤣) und überfahren fast eine kleine Schildkröte, die über die Strasse kriecht. Oberhalb des Hafens finden wir in Datça einen wunderbaren Stellplatz mit direktem Blick auf das Meer und die kleine Stadt an der Bucht. So laufen wir ins Städtchen und trinken einen ziemlich teuren Tee. An den Preisen merken wir schnell, dass wir mitten in einem touristischen Hotspot sind. Der Ort ist wunderschön am Meer gelegen mit vielen Restaurants und Bars. Wir bestellen am Mittag ein ausgedehntes, reichhaltiges Frühstück. Danke an den Spender Jan und seine Kollegen in Splügen, die uns das als Geburtstagsgeschenk ermöglichen. Vollgefressen lege ich mich an den Strand, gehe im noch recht kühlen Wasser baden. Am Abend schauen wir uns in einer Bar Fenerbahçe gegen Besiktas (0:1) an und laufen durch die beleuchteten Restaurants am Meer. Dort kriegen wir noch einen Tee offeriert.
Marie-Thérèse Maissen
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